Posaune
Musiker:
 
Walter Kamper          Bekleidungs- und Instrumenten Archivar
Mario Mühlstein
 
 
Die Posaune hat sich vermutlich aus der Zugtrompete entwickelt. Der u-förmige Zug dieser Trompete, der nach 1434 in Burgund entstanden ist, wurde verlängert, wodurch man eine Tonerweiterung in tiefere Lagen ermöglichte.
Im 16. Jahrhundert hat es einen ganzen Posaunenchor gegeben, bestehend aus Diskant- und Altposaune, der Tenorposaune, Quart-, Quint- sowie Oktavposaune. Diese Posaunenvielfalt hat sich nicht durchsetzen können. Seit 17. Jahrhundert werden nur noch Alt-, Tenor- und Bassposaunen verwendet. Im 19. Jahrhundert wurde die Ventilposaune entwickelt, die statt des Zuges drei Ventile hat.
Der Zug kann entweder in sechs Stufen herausgeschoben werden, was eine Tonvertiefung um jeweils einen Halbton bewirkt, oder stufenlos gezogen werden, so dass ein Glissando, also eine gleitende Tonhöhenveränderung, entsteht. Der Tonumfang einer Posaune reicht von C1 bis es2, der optimale Klangbereich liegt zwischen C1 und h1. Durch das Kesselmundstück entsteht ein obertonreicher, heller Klang, der durch die zylindrische Rohrform unterstützt wird.